Revenge on Chronos XIII

Im ersten Moment hob sie etwas verwirrt den Kopf. Stimmt, sie hatte ja den Verband. Aber der konnte trocknen, sie hatte die frische Luft zu sehr gebraucht. Obwohl sie seinen besorgten Blick auf sich spürten konnte, erwiderte sie ihn nicht, sondern blickte weiter geradeaus, auf das ihr gebotene Naturschauspiel. Ja, was ging gerade in ihr vor? Es war viel zu viel, um es in wenigen Worten zusammenzufassen, zu versuchen es zu umschreiben aber gleichzeitig auch zu wichtig, um es zu leugnen. Vielleicht sollte sie es einfach tun. Viel zu verlieren hatte sie bei ihm ja nicht, es gab da ja auch nichts mehr. Aber darüber zu reden machte ihr Angst. Sie hatte es noch nie getan, selbst wenn jemand wie er jetzt sie direkt darauf angesprochen hatte oder wenn einer ihrer Brüder versucht hatte, ihr zu helfen. Zu groß war die Befürchtung, die Personen könnten dann noch den kläglichen Rest Achtung vor ihr verlieren. Also schüttelte sie den Kopf. "Glaub mir... Das willst du nicht wissen. "

Er drehte vorsichtig ihren Kopf zu ihr und blickte sie sanft an. Sie hörte seine Worte, dass er sie trotz allem wirklich nicht verachtete, sah die Ehrlichkeit in seinem Blick. Und dann, ohne dass sie es noch verhindern konnte, begann sie zögerlich zu erzählen. Die Worte kamen einfach wie von selbst aus ihr heraus. Doch es war keine Nacherzählung davon, was sie erlebt hatte, was sie gesehen hatte, das wusste er nun ja nur zu gut, nein, sie redete darüber, was sie gefühlt hatte. Über die Stundenlangen Nächte, in denen sie so einsam gewesen war, welche Ängste sie durchlitten hatte, selbst wenn erst mal kurz Ruhe geherrscht hatte, die wenigen Wünsche, die sie sich in der Zeit erlaubt hatte und wie jeder davon mit Füßen getreten wurde. Wie sie jede einzige Sekunde versucht hatte zu genießen, wenn ihr einmal etwas nettes getan wurde, nur um dann wieder von genau denen im Stich gelassen zu werden. Wie sie als kleines Kind voller Neid die anderen betrachtete und versucht hatte, in ihrem zarten Alter zu verstehen, warum dies alles geschah. Wie sie sich gefühlt hatte, als es ihr endlich gelang, in die Freiheit zu kommen, zwar wieder völlig allein und einsam, aber frei. Wie schmerzlich es gewesen war, als sie endlich wieder angefangen hatte, glücklicher zu werden und den Wesen um sich herum mehr Vertrauen zu schenken und wie dann der Besuch dieses Dämons alle alten Wunden wieder aufgerissen hatte. All das sagte sie Anathial. IHM, den sie doch eigentlich erst seit noch nicht mal zwei Wochen kannte und der nun mehr über sie wusste, als irgendjemand sonst. Am Anfang waren ihr die Worte noch sehr stockend und zögerlich über die Lippen gekommen, doch nach und nach wurde Stimme fester. Als sie endete und ihn schweigen verfiel, hatte es aufgehört zu regnen, lediglich ein noch etwas kalter Wind pfiff um sie herum. Wie lange saßen sie jetzt schon da? Lysann hatte dabei jegliches Zeitgefühl verloren.

Anathial streckte ihr die Hand entgegen und sie nahm sie ohne groß zu zögern an. Kurz stand sie noch ein wenig dar, bis sie etwas verlegenden Blick senkte, dabei jedoch kurz zart auf lächelnd. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so frei und leicht gefühlt. Anscheinend hatten die anderen doch Recht gehabt, als sie meinten, es würde ihr guttun, darüber zu reden. Es tot zu schweigen, verschlimmerte es nur. Dann blickte sie in die Richtung, in der die Melsias-Schlucht und ihre Zuhause lag. "Wir sollten vielleicht langsam weiter. Ich will endlich hier weg." Diesmal hatte sie sich jedoch vorgenommen, zu fliegen, so kamen sie einfach schneller voran. Und sie durfte ihre Flügel nicht zu sehr schonen, damit sie schneller heilten. Also wrang sie noch einmal kurz ihre langen Locken aus, eher sie ihre Flügel erscheinen ließ.

Es tat weh und zwar sehr. Jeder schlag mit ihrem verletzten Flügel ließ eine Schmerzenswelle durch ihren Körper einstehen, der noch selbst noch im Gleitflug anhielt. Doch sie wollte Anathial keine weiteren Sorgen bereiten und hielt tapfer, ohne zu zucken durch. Sie war die ganze Zeit über sehr weit unten geflogen, um näher bei ihm zu sein,weshalb sie dann auch sofort mitbekam, als Anathial langsamer wurde und schließlich stehen blieb. Auch sie bremste ab und fiel neben ihm auf die Füße. Sein Atem ging heftig und schnell, was auch kein Wunder war, wenn man bedenkt, wie lange er jetzt auf den Beinen war. Sie hatte vorhin ja noch schlafen können. Sofort breitete sich ein schlechtes Gewissen und Schuldgefühle in ihr aus, da sie eben in der Höhle nicht daran gedacht hatte, dass er Ruhe brauchte und einfach weitergeflogen war. Sie waren mittlerweile in ein ziemlich steiniges und trockenes Gebiet angelangt. Die Vegetation und die zunehmende Kälte verrieten ihr, dass sie nicht mehr so weit von ihrem Ziel waren. Einige Felsen standen um sie herum und auch die Sonne ging langsam unter und Wolken zogen auf, weshalb sie ruhig Rast machen konnten. Zwar sollten sie sich beeilen, doch es brachte nichts, wenn sie sich zur völligen Erschöpfung brachten. Immerhin brauchten sie noch ihre Kraft, falls sie angegriffen wurden. Sie schloss ihr Auge und suchte die Umgebung kurz mit ihren Sinnen ab. Etwas zu essen konnten sie hier sogar auch auftreiben. "Ich denke, hier können wir sicher bleiben. Soll ich etwas zu essen auftreiben?" Zwar hatte sie nach allem immer noch keinen sonderlichen Appetit, doch das Kräftesammeln ging erst mal vor.

Lysann setzte sich nun ebenfalls auf den Boden und begann mit ihrer Wache. Schlafen brauchte sie erst mal nicht, sie war ausgeruht genug. Auch wenn sie versuchte, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, huschte ihr Blick immer wieder zu dem schlafenden Anathial. Er lag auf dem Rücken, seine Atmung hatte sich nun etwas normalisiert und wirkte generell ziemlich entspannt. Was sich dann auch auf Lysann selbst übertrug. Generell war sie überrascht, wie gut es ihr trotz der Umstände ging. Allein seine Anwesenheit hatte ihr geholfen, nicht völlig durchzudrehen, seine Worte und seine tröstende Umarmung den Rest erledigt. Kurz strich sie sich über die Stelle, wo seine Lippen sie berührt hatten. Was war das für ein Gefühl gewesen, was ihr in dem Moment durch den Körper gefahren war? Wieso hatte es sich so gut an gefühlt? Vorhin hatte sie nicht die Gelegenheit gehabt, sich darüber Gedanken zu machen, jetzt konnte sie sich kaum auf etwas anderes konzentrieren. Dergleichen hatte sie noch nie empfunden. Sie hoffte nur, dass sie sich nicht allzu schnell trennen musste. Sie würde gern noch mehr Zeit mit ihm verbringen. Ja genau, was sollten sie eigentlich tun, wenn sie über die Grenze waren? Sie richtete den Blick Richtung Heimat und versuchte sich eine grobe Karte der Länder vor ihr inneres Auge zu rufen. Wenn sie weiter in diese Richtung reisten, würden sie wahrscheinlich in der Nähe von Sintias landen. Dann wäre es das klügste, erst mal da einen Zwischenstopp zu machen, bevor es weiter in die Berge ging. Denn da musste sie schnell wieder hin, immerhin konnte man die dort anwesenden nicht mehrere Wochen alleine lassen. Sie war sich zwar sicher, dass Lluvia, eine ihrer Beraterin und Arbeitskollegin von Fenris, alles im Griff hatte, doch auf sie war immerhin Königin, da hatte man gewisse Pflichten. Lysann stöhnte etwa genervt. Das hieß also, sich bei offiziellen Anlässen wieder in ein Korsett quetschen (Mach dich bereit Ana *muhahahahaha*), teure und schwere Kleider anziehen, ihre Krone tragen und sich mit dekadenten Adligen umgeben, wobei sie natürlich immer nett sein musste.

Auch Lysann richtete sich auf, als Anathial hochschoss, und wollte gerade zu ihm herüber gehen, als dieser schon aufstand. Gerade wollte sie dazu ansetzten, ob alles in Ordnung war, doch er kam direkt auf sie zu, ging vor ihr in die Hocke, berührte ihr Gesicht... Küsste sie! Ihre Augen weiteten sich, sie war heillos überfordert. Was tat er da? WAS TAT ER DA?? //Wieso...// Ihr Kopf schaltete aus und in den ersten Sekunden konnte sie spüren, wie sich dieselbe Angst in ihr ausbreitete wie sonst auch. Doch sie schaffte es nicht, ihre Arme zu heben und ihn wegzudrücken.
Doch dann spürte sie es. Spürte den unterschied. Seine Lippen waren nicht Dominant, nicht Verlangend, nicht voller Gewalt. Sondern... Zärtlich und unglaublich vorsichtig. Langsam wich die Anspannung aus ihrem Körper, bis sie völlig verschwunden war. Ohne zu wissen warum, begann sie zögerlich den Kuss zu erwidern, ihr Auge flatterte leicht, bis sich auch ihres schloss.

(Naaaaa Was hätte er denn mehr gewollt...)

Die Berührung seiner Lippen fühlte sich so merkwürdig an. Schön und doch eigenartig. Als er jedoch anfing, Verlangender zu werden legte sich dieses Gefühl nicht, es wandelte sich auch nicht in Panik oder Angst, nein, es wurde lediglich Intensiver. Ihr Kopf sagte ihr, dass bald ein Punk angelangt sein könnte, an dem sie stoppen musste, ihr Körper jedoch ließ sie völlig im Stich, als ihre Hände sich vorsichtig an seine Taille legten. Alles war so falsch. Nie in ihrem Leben hätte sie gedacht, wirklich einem Mann so nahe zu sein und genau das war er jetzt. Näher, als irgendjemand sonst in ihrem Leben je war. Und doch wollte sie nicht, dass er aufhörte.

Anathial löste den Kuss auf und entschuldigte sich bei ihr. Doch das bekam sie kaum wirklich mit, ihr Verstand war immer noch völlig benebelt. Ihr Mund war etwas trocken, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und ihre Atmung ging schneller als sonst, sie musste im ersten Moment tief einatmen. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte. Nachdem sie einige Male schnell geblinzelt hatte, wurde sie sich ihrer Situation langsam bewusster. Er hatte geküsst und sie hatte erwidert. Sie musste gar nicht erst überlegen, es war das erste Mal, dass sie so etwas getan hatte. Im Prinzip also... Ihr erster Kuss!? Er saß dicht vor ihr, sie konnte seinen Atem hören, roch den Geruch seiner Haut, erinnerte sich an die Berührung seiner Lippen auf ihren. "Das... Ähm." Lysann hatte größte Schwierigkeiten, einen vernünftigen Satz auf die Beine zu stellen und ihre Stimme war unglaublich leise, sie flüsterte fast. Warum? Das wusste sie auch nicht. Ihr Kopf wollte sich einfach nicht an die dafür notwendigen Worte erinnern. Sie wusste einfach gerade gar nichts mehr, alles war wie weggeblasen. Etwas verlegen blickte zur Seite. Was jetzt? Sollte sie etwas sagen? Irgendetwas tun? Verlangte er nun etwas von ihr, eine Art Gegenleistung? Ihr Verstand drehte sich, sie wusste mit solchen Gefühlen und Taten einfach nicht umzugehen. Und obwohl dass alles sie ziemlich aus der Bahn warf, fühlte es sich dabei doch schön an. Auch wenn sie nicht wusste, was es war, sie mochte dieses Gefühl, das warme brennen, dass sie auf ihren Lippen spüren konnte, das Kribbeln, dass sich von ihrem Bauch aus in ihren ganzen Körper ausbreitete. Letztendlich hob sie dann doch noch den Kopf und blickte ihn so an, wie sie fühlte. Etwas verunsichert, verlegen und unglaublich schüchtern. "War... Mein erster Kuss."

Anathial beugte sich wieder über sie und ließ seine Hand über ihren Nacken gleiten und auch sie gab sich dem Gefühl mehr hin. Ihr Auge schloss sich langsam wieder, sie spürte nur noch ihn, der Rest der Welt wurde von Dunkelheit verschluckt. Als die Dämonin seine Worte vernahm, musste sie sogar leicht schmunzeln. Ja, auch sie war, wenn sie genau darüber nachdachte, froh. Doch was hieß das jetzt? Wie konnte sie dieses Gefühl nennen? Das einzige, was sie in diesem Moment wusste war, dass sie nicht wollte, dass der Augenblick jemals endete. Aber Lysann war klar, dass sie nicht den ganzen Tag so verbringen konnten, also löste sie vorsichtig den Kuss, behielt ihre Hände jedoch noch bei ihm, lehnte ihre Stirn leicht an seine. Plötzlich war sie unglaublich froh darüber, dass sie saß, da sie dem Gefühl in ihren Beinen nicht mehr so wirklich traute.

Er ließ sie sich entfernen, wobei er seine Hände immer noch an ihrem Körper behielt, sie sanft über ihren Rücken streichte. Seine Worte bestätigten ihre Gedanken und sie war erleichtert, dass er ihr Handeln richtig gedeutet hatte. Dann stand er auf, nahm ihre Hände in die seinen und zog sie hinauf. Der Wind strich durch ihre Haare und wirbelte ihr einige Strähnen ins Gesicht. Sie strich sie sich zur Seite und blickte eine Weile auf den Boden. "Ja, müssen wir..." Da sie nicht wusste, ob und vor allem was sie jetzt noch sagen könnte, blieb sie erst mal stumm, als sie ihre Flügel, wie immer Elegant und Perfekt, aus ihrem Rücken sprießen ließ. Kurz zupfte sie noch die Federn, die an ihrer Verletzung etwas abstanden, zurecht, bevor sie sie etwas flattern ließ. Sie hatte einige Zeit ruhen können und Fenris' Magie hatte den Rest der Heilung soweit erledigt, dass sie kaum noch Schmerzen verspürte. Obwohl ihr diese Ablenkung doch relativ Recht gewesen wäre. Nicht, dass sie es nicht genossen hatte, es war jedoch ein etwas unangenehmen Gefühl, jetzt neben ihm zu stehen, nicht wissend, was das alles zu bedeuten hatte. Was er damit beabsichtigt hatte. Und vor allem... Was zukünftig passieren würde, ob da noch mehr geschehen könnte! Immerhin hatten sie noch eine ganze Strecke vor sich, in der sie mehr oder weniger alleine zusammen waren.

Lysann nickte zustimmend, sie kannte sich genug hier aus, um einen guten Weg von Stadt zu Stadt zu planen. Wenn sie in dem gleichen Tempo flogen, wie auf der Hinreise, würden sie gegen Abend dort angekommen sein. Zwar lagen noch einige kleine Dörfer in der Nähe ihres Weges, doch Lysann wollte keinen weiteten Tag länger hier verweilen, also würde sie Luftlinie nach Hause fliegen. Auch Anathial wirkte bereit, weiter zu ziehen, also stieg sie langsam in die Höhe, ihr Tempo am Anfang noch etwas langsam, das sie sich etwas umschauen und kontrollieren wollte, wie weit ihre Flügel mitspielten. Doch alles war in Ordnung, das leichte Ziehen problemlos auszuhalten. Also breitete sie ihre Schwingen weiter aus, ließ sie dichter werden und vergrößerte sie. So konnte sie zwar nicht schnell schlagen und in Kurven bekam sie Probleme, doch es ging darum, eine weite Strecke zurück zu legen. Anfangs war sie noch etwas über Anathial geflogen, doch die Tatsache, dass sie sich ständig verdrehen musste, um zu ihm zu sehen störte sie ungemein. Also glitt sie herunter, weit genug, dass sie noch ihre Flügel stehen lassen konnte. Sie hatte sein Seufzen vorhin sehr wohl mitbekommen und dachte nun über seine Bedeutung nach. Auch er hatte den Moment genossen, da war sie sich eigentlich ziemlich sicher. Leicht verzog sie den Mundwinkel. Er wusste garantiert, was für ein Gefühlschaos gerade in ihre abging, da er in ihrer Aura lesen konnte, wie in einem einfachen Buch, sie dagegen konnte nur aus seinen Reaktionen, Gesichtsausdrücken und Worten das eine oder andere erraten. Und das versuchte sie nun auch, indem sie ihm immer wieder verstohlene Blicke zuwarf.

Der Wind schlug um und blies ihnen den Geruch von brennenden Kaminen und Feuerstellen, von schon halb verfaulten Feldern, den Gestank der schmutzigen Menschen entgegen. Und das half ihr kein bisschen, ihre sowieso schon verrückt hin und her springenden Launen in den Griff zu bekommen oder zu heben. Wenn es nach ihr ginge, würden sie erstes, noch ein ganzen Stückchen hinter sich bringen und wenn möglich jede Art von Zivilisation meiden. Und das ging in einer überfüllten Stadt schlecht. Dann durchfuhr ihr eine weitere Sache durch den Kopf. WIE sollte sie die Stadt betreten? Durch den Haupteingang, direkt durch die riesigen Menschenmassen, von denen sie zweifellos alle angafften und dann durch die Freudenviertel? Innerlich schüttelte die Dämonin den Kopf. Nein, das konnte sie nicht. Das würde sie unter gar keinen Umständen überstehen, nicht nach all dem was passiert war. Schon zog sich die Stadt vor ihren Augen in die Höhe, bald danach konnte man Einzelheiten erkennen. //War ja klar...//Zu ihrem Unfassbaren Glück schien es sich hier um eine äußerst große Stadt zu handeln, dass hieß, es befanden sich große Wälle um sie herum, auf denen einige Dämonen-Wachen standen. Es war doch schon von Anfang an klar gewesen, dass man es ihr nicht leichtmachen würde. Sie flog also nicht zum Eingang der Stadt, sondern zu einem kleinen Stückchen Wald, von dem aus sie einen guten Teil der Mauer beobachten konnten.

Leicht runzelte Lysann die Stirn, prägte sich den Verlauf der Wachen ein, wann wer wo war und wann wer alleine war. "Der beste Weg wäre hier rüber." Nun, theoretisch war er das nicht, da sie sich hier einer großen Gefahr aussetzten, nämlich entdeckt zu werden und dann einen Alarm auszulösen, doch sie weigerte sich strickt, einen anderen zu gehen, auch wenn Anathial was anderes vorschlug. Notfalls müssten sie dann einfach alle anwesenden Patrouillengänger umbringen. Das würde zwar etwas länger dauern, könnte jedoch auch etwas Spaß verheißen. Doch nach so etwas stand ihr jetzt eigentlich nicht der Sinn.