Time - what a strange thing Teil 4

Alexandr mühte sich gerade ab, sich von der Fensterbank zu erheben, als sein Handy klingelte. Stöhnend ließ er sich zurückfallen. Er brauchte einen Moment, bis er sich wieder sortiert hatte und vor allem das Zimmer um ihn herum endlich wieder stillstand. Ein weiterer Seufzer entwich seiner Lunge. Ein Anruf. Darauf hatte er ja nun alles andere als Lust und Muße. Er blickte auf sein Handy. Natürlich kannte er eigentlich Emmas Nummer auswendig, doch in seinem Zustand begriff er nicht schnell genug. Ehe er sich versah, hatte er nach dem Handy gegriffen und hielt es sich ans Ohr. "Hm?", brummelte er müde ins Telefon.

Als eine grummelnde Stimme ihr antwortete sagte sie "Alex? Ich bins Emma. Ist alles ok bei dir? Sheila hat mir geschrieben weil sie dich nicht finden konnte und sich Sorgen gemacht hat....geht es dir gut? Vielleicht meldest du dich kurz bei ihr damit sie was das alles ok ist....falls alles ok ist" sprudelte es aus ihr raus

Als er Emmas Stimme hörte, erstarrte er. Für einige Augenblicke war er unfähig, auch nur einen Ton von sich zu geben. Es dauerte einen Moment, bis Emma nochmals nachfragte. Doch zu mehr als einem knappen "Ja" war er nicht fähig.

"Ok gut dann bin ich beruhigt...was ist denn passiert ist alles ok?" fragte sie besorgt, doch dann unterbrach sie sich fast selbst "Obwohll eiegtnlich....du musst mir das natürlich nicht erzählen, ansich geht es mich ja nichts an. Ich bin froh das es dir gut geht" sie schwieg eine Weile und sagte dann "Ich leg dann jetzt vielleicht besser auf"

Es zerriss Alexandr innerlich. Es war, als säßen ihm sprichwörtlich das Engelchen und Teufelchen auf der Schulter. Das Teufelchen bestärkte ihn darin, all seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Emma alles an den Kopf zu werfen, ihr seine Gedanken über das gestrige Lied und noch viel mehr zu erzählen. Es brodelte förmlich in ihm, doch das Engelchen beschwichtigte ihn und sagte, es würde alles nur noch schlimmer machen und jegliche Hoffnung restlos kaputt machen. Aber welche Hoffnung? War nicht schon alles verloren? (Drama, Baby, Drama!)
"Was soll schon sein?", murmelte er stattdessen lediglich und für den Bruchteil einer Sekunde fühlte er sich in die Anfangszeit mit Emma zurückversetzt, als er solche Antworten gab und sie den Rest aus ihm herausquetschen musste.

und auch immer fühlte sich wieder in ihre gemeinsame Anfangszet zurück versetzt, doch sie war nicht merh die selbe wie damals. Wenn er reden wollte wäre sie gerne für ihn da, doch sie würde ihm bestimmt nicht mehr hinter her rennen und ihn förmlich anbetteln ihr zu sagen was los ist "Ok alle klar, falls du dich doch noch dazu entscheidest darüber reden zu wollen ich bin da" meinte sie dann einfach nur

"Ist doch alles klar", sagte er. "Wüsste nicht, was los sein sollte. Ich hoffe, du hattest gestern noch einen schönen Abend." So meckerig wie er auch wieder klang, so klang doch unbewusst Ehrlichkeit deutlich mit: Unbewusste hoffte er wirklich, Emma hatte einen schönen Abend.

Als Emma seinen meckerigen Ton hörte und schon ansetzten wollte um doch nachzuhaken was denn los sei, schoss ihr der Gedanke durch den Kopf //ich muss mir das nicht mehr antun// "Ja hatte ich danke" sagte sie deshalb nur "Ok gut ich hatte nur angerufen um zu schauen ob du noch lebst, ich wünsch dir noch einen schönen Tag und melde dich mal bei Sheila. Wir sehen uns Alex, bis dann" und mit diesen Worten legte sie auf.

Emma schaute noch eine Weile auf ihr Handy. Was auch immer sie da machten so funktonierte es nicht, die beiden hatten scheinbar meh ungeklärte Sachen als sie es sich zunächst eingestehen wollte und was auch immer mit ALex los war und so gerne sie ihm auch helfen wollte, ihr gemeinsame Vergangenheit war kompliziert und so wie früher konnten sie nicht weiter machen. Emma wusste, dass sie wirklich nicht unschuldig an der Trennung war, schließlich war sie es die irgendwei die Beziehung beendet hatte, doch dieses Verschlossen sein von ihm und das passiv aggresive, das machte sie fertig. So konnte und wollte sie das Verhältnis zwischen ihnen beiden nicht mehr haben

"Bis dann", murmelte Alex, legte ebenfalls auf und biss sich zugleich auf die Zunge. //Wie dumm ich einfach bin.// Doch erneut überkam ihn die Wut, die Enttäuschung über das gestrige Lied. Wie konnte alles so auseinanderbrechen? All das, was zwischen ihnen war. Er konnte es sich nicht erklären.
Alex schloss die Augen und versuchte, ruhig zu atmen. Noch immer das Handy in der Hand, verstärkte sich sein Griff. //Es ist, wie es ist//, versuchte er sich einzureden. Er entsperrte sein Handy und schrieb Sheila eine kurze Nachricht, dass er Zuhause und alles gut sei. Dann warf er sein Handy unsanft auf die Kissen auf der Fensterbank neben sich. Sein Blick fiel auf seine linke Hand, in der er noch immer die Flasche Gin hielt. Obwohl die Flasche bereits angebrochen war, hatte er sie gut geleert. Und fühlte sich dafür noch verhältnismäßig gut - aber wahrscheinlich lag dies einfach daran, dass er noch nicht den "Entnüchterungszustand" erreicht hatte.
"Was soll's?", sagte er zu sich selbst und nahm einen weiteren Schluck. Unwillkürlich verzog er das Gesicht. Gestern kam ihm der pure Gin nicht so bitter vor wie jetzt. Wie in Trance setzte er sich an den nahen Tisch und starrte einige Minuten regungslos vor sich auf den Tisch. Vor seinem inneren Auge erschienen Bilder von früher... Bilder von Emma und Alyona in Irland, in ihrem Haus. An der weiten, rauen Küste Irlands.
Unwillkürlich begann Alex eine bisher unbekannte Melodie zu summen. Er wusste nicht, woher diese kam, und konnte es auch gar nicht sagen, denn zu sehr war gefangen von den Erinnerungen an die gemeinsame Vergangenheit mit Emma. Noch immer völlig den Bildern hingegeben, griff er nach einem nahen Papier und Stift und begann, die Worte, die ihm in den Sinn kamen, aufzuschreiben - samt der Noten der Melodie, welche Alex ebenfalls nicht aus dem Kopf ging.

When you said your last goodbye, I died a little bit inside. I lay in tears in bed all night, alone without you by my side.

Während Worte und Noten sich auf dem Papier ausbreiteten, war Alex gar nicht wirklich bei sich und bemerkte somit auch erst nach Abschluss des neuen Songs, wie ihm die Tränen über die Wangen rollten.