Privi von Saralein und MImmy ;)

Als Jens die Augen öffnete, musste er unwillkürlich grinsen. Es war Wochenende und er würde mit ein paar Leuten aus Bordesholm Skaten gehen. Er setzte sich auf, reckte und streckte sich und ging in die Küche um zu Frühstücken. //Seit langem mal wieder Skaten. Das wird lustig//

Jens skatete lange und viel auch ein paar mal hin, aber es war nichts großes. Als er nach Hause kam, waren seine Eltern gerade nach Hause gekommen. "Hallo! Wie gehts euch?" Sie waren länger weggewesen. Wie immer eigentlich, aber Jens und seine Geschwister waren alt genug um auf sich selbst auf zu passen. Also hatten sie auch kein Problem damit, wenn ihre Eltern mal für ein paar Tage oder Wochen im Ausland waren.

"Hallo, mein Sohn." seine Mutter begrüßte ihn kurz, bevor sie begann ihren Koffer auszuräumen. "Ist etwas wichtiges losgewesen,während wir weg waren?" erkundigte sie sich, ihr Turban rutschte ihr leicht in die Stirn, als sie sich über den Koffer beugte.

"Oooch eigentlich nicht. Alles okay." Er lächelte ihr zu, obwohl ihm bei dem Gedanken an die letzten Ereignisse beinahe die Tränen in die Augen stiegen. Wenn sie wüsste.

"Dann ist es ja gut, sag mal, ist Ella heute nciht da? ich habe etwas für sie mitgebracht" Seine Mutter hielt ein kleines Päckchen in die Höhe.

"Nein. Ella wird eine Weile nicht vorbeikommen." Jens schluckte. Warum musste seine Mum jetzt auch noch von Ella anfangen? Der Gedanke an sie schmerzte.

"Dann gib es ihr bitte, wenn du sie das nächste Mal siehst,ja?" sie drückte ihm das Paket in die hand und übersah, geschäftig, wie sie war, seine traurigen Augen. Wieder machte sie sich am Koffer zu schaffen und legte Kleider zurück in den Schrank.

Jens nahm das Päckchen in seine großen Hände und es erzitterte in ihnen. Ihm steckte ein Kloß im Hals, aber er musste es ihnen sagen. "Ella und ich... sind nicht mehr zusammen... Wir haben uns getrennt." Jetzt liefen ihm die Tränen über die Wange. Wie sehr er sie brauchte, wie sehr er sie geliebt hatte, so sehr fehlte sie ihm jetzt und es zeriss ihm das Herz wenn er daran dachte, dass sie ihn vielleicht nie wiedersehen will. Auch wenn sie gesagt hatte sie müsse darüber nachdenken, glaubte Jens nicht wirklich daran, das sie weiter mit ihm in Kontakt stehen wollte. Es tat so weh.

Seine Mutter stockte in ihrer Arbeit: "Jens? Oh, Jens, das tut mir so Leid für dich, komm her." sie nahm ihn, soweit ihr das bei ihrer Körpergröße möglich war in den Arm und suchte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch. "HIer." sie reichte es ihm und ihr Turban rutschte noch ein wenig weiter ihre Stirn hinunter.

Jens drückte sich an seine Mutter und nahm dankend das Taschentuch an. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah seine Mutter an. Wenn sie wüsste das er selber dran Schuld war. Das er Schluss gemacht hatte, dann würde sie nicht so reagieren. Vermutlich. "Naja ich... muss noch was für die Schule machen... also... Ich geh mal..." Er gab ihr das Päckchen wieder und verschwand nach oben in sein Zimmer.

ein wenig perplex stand sie noch einen Moment im Türrahmen, dann legte sie das Päckchen auf einen Schrank und schob den Turban zurück in seine ursprüngliche Position, bevor sie sich wieder dem Koffer widmete.

Jens hatte den Rest des Tages damit verbracht in seinem Zimmer zu sitzen und nachdenklich aus dem Fenster zu schauen. Er vermisste Ella so sehr, aber die Schmerzen kamen nicht nur von der Sehnsucht nach Ella. Es schmerzte ihn ebenfalls zu wissen, das die Chancen, Lennart umzustimmen, sehr gering waren. Aber er wollte nicht aufhören zu hoffen.

Er schlief dieses Wochenende nicht viel und als die Schule wieder anfing, hoffte er nur das er normal Zeit mit Lennart verbringen konnte.

Jens spürte Lennarts Blick auf sich ruhen und sah von seinem Tisch auf. Sein Wochenende war lang und einsam gewesen. Zwar war er Skaten gewesen, aber nachdem er das Gespräch mit seiner Mutter geführt hatte, fühlte er sich erneut einsam... und Schuldig.
Sie hatten Mathe, aber da Herr Runow eigentlich weniger Unterricht machte als Geschichten aus seinem Leben zu erzählen, hatte Jens Zeit über seine weiteren Handlungen im Fall Lennart nach zu denken. Irgendwie musste es ja weiter gehen, immerhin wollte er nicht aufgeben, ehe Lennarts Herz für ihn schlug, für ihn ganz allein. Er warf einen kurzen Blick zu dem jüngeren Blondschopf. //Ob Lennart dieses Thema ebenso beschäftigt wie mich?//.

Jens hatte sich seine Flasche gegriffen und nahm einen großen Schluck. Irgendwas war anders als sonst. Alles war so merkwürdig still. Außer Herr Runow, der wieder freudig plauderte, waren alle still. Eine merkwürdige Spannung lag in der Luft, aber Jens konnte sich nicht erklären, was der Grund für diese Spannungen war. War etwas vorgefallen und Jens hatte es nicht mitbekommen?

Jens seufzte. Er hatte sich die Spannung scheinbar nur eingebildet, denn die Hälfte der Klasse fehlte, oder war im Unterricht eingeschlafen. Gelangweilt stiefelte er mit den anderen Jungs in die Cafeteria und sah auf sein Handy. Nichts. Wie immer in letzter Zeit. Dieser Gedanke stimmte ihn traurig und er musste sich zusammenreißen, nicht die Fassung zu verlieren. Es würde ziemlich merkwürdig wirken, wenn er auf einmal unter Tränen zusammen brechen würde.