Krissy und Lissy II

Nick zog eine gehässige Grimasse, wurde dann aber wieder ernst. "Natürlich nicht, aber..." Er hielt inne, als sich heruntergekommene, nach Schweiß riechende Gestalt zwischen ihnen vorbeidrängte. Angewidert rümpfte Nick die Nase und sah ihr nach, ehe er wieder zu Jane blickte. "Es gibt doch sicher noch andere Unterkünfte, die nicht derart..." Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er sich argwöhnisch und skeptisch um.

"Hören SIe zu so sehr sie auch vermuten, dass diese Unterbringung auf meinem Mist gewachsen ist, dass ist es nicht. Mein BOss hat in ihrem Radius eine Unterkunft für sie herausgesucht und ich habe sie lediglich hier her gebracht, sollten sie in ihrem 3 km Radius etwas anderes für sich finden, bitte, aber wagen sie es ja nicht diesen Radius zu verlassen ok?!" sagte Jane streng

Erneut verengten sich seine Augen zu Schlitzen. "3 Kilometer?" Doch als er in Janes Augen las, dass er weder dagegen noch gegen die Unterkunft etwas tun konnte, seufzte er ergeben. "Ja. Ja, ist ja gut."

"Gut, ich hole sie Morgen früh um 8 ab, seien sie dann also fertig. Bis dann Corey" und mit diesen WOrten drehte sie sich um, verlies das Motel, stieg in ihren Wagen udn fuhr davon

"Sollten Sie in ihrem 3 Kilometer-Radius etwas anderes für sich finden - bitte, aber wagen Sie es ja nicht, diesen Radius zu verlassen."
Missmutig ließ er sich Janes Worte durch den Kopf gehen, während er sich in seinem mehr als bescheidenen Zimmer umsah. Hier sollte er solange wohnen, bis seine – hoffentlich wirklich verkürzte – Bewährungszeit um war?! War es ihm das wert? Er hatte ja schließlich noch die Möglichkeit, sich wieder in seine alte, heißgeliebte Wohnung zurückzuziehen...
Bisher hatte er stets darauf geachtet, dass jegliche Post oder sonst irgendetwas, das zu seiner Wohnung führen könnte, an eine andere Adresse in Brooklyn geht. Unter dieser Adresse war er offiziell gemeldet, obwohl er dort nicht lebte. Er holte bloß gelegentlich die Post ab und hielt sich in dieser Wohnung nur dann auf, wenn es von Nöten war, den Schein zu wahren.
Sein Blick glitt an seinem Bein hinunter zu seiner Fußfessel. Sollte er es wagen, seine wirkliche Adresse dem FBI zu verraten? Ihm missfiel diese Tatsache ungemein, aber genauso widerstrebte es ihm, in diesem... Loch zu wohnen. //Das widerstrebt mir sogar fast noch mehr.// Er stand nun ohnehin unter ständiger Kontrolle und Beobachtung des FBIs, weshalb er sich kein neues Verbrechen leisten konnte – erstmal...
Seufzend griff er nach seiner leichten Sommerjacke, verließ das Zimmer und hinterließ beim Hotelbesitzer einen Zettel für Jane.

Ich hinterlasse Ihnen nicht meine neue Adresse – wäre ja zu old school, jetzt, wo ich das Beste, was der derzeitige Markt zu bieten hat, 24 Stunden am Tag durch den Dreck ziehe.

Er konnte sich eines Lächelns nicht erwehren. Wäre er bereits vor einigen Tagen rausgekommen und in einem Park in den Bronx spazieren gewesen, hätte er nicht dafür garantieren können, dass die Fessel nicht vielleicht doch den ein oder anderen großen Spritzer Schlamm abbekommen hätte.
Ein kurzer Anruf bei Ryan und Esposito und sie wird seinen Standort und somit seine Wohnung herausfinden.
Seufzend schnappte er sich seine Jacke vom Empfangstisch und machte sich auf den Weg in die Pineapple Street 44, Brooklyn, New York.

Jane war früh auf den Beinen. SIe wollte diesen Fall so schnell es ging hinter sich bringen, damit Corey wieder ins Gefängnis zurück kam und sie ihn vom Hals hatte.
Sie führ sie extrem pünktlich los. Sie stieg beim Motle aus und ging zum EMpfang wo sie nach COrey fragte und statt einer Auskunft einen Zettel in die Hand gedrückt kam. SIe las ihn und sties dabei ein Geräusch aus, das fast wie ein knurren klang. Sofort rief sie im Büro an, damit Ryan ihr Coreys Stnadort durchgeben konnte und dann fuhr sie dort hin.
Sie stand vor einer großen Wand, in die ein EIsentor eingelassen war //Wo zum Teufel wohnt dieser Kerl// SIe ging durch das Tor und befand sich nun in einem Art Innenhof

Obwohl es noch recht früh am Morgen war, liefen bereits drei Jungen quer über den Innenhof. Der hinterste rief seinen Freunden etwas in einer fremden Sprache hinterher, woraufhin die anderen beiden antworteten und weiterliefen.
Auf einer Bank am anderen Ende des Innenhofs saßen zwei indische Frauen und unterhielten sich.
Eine Frau mittleren Alters verließ gerade links von Emma das Haus und rief den Jungen etwas zu, ehe sie ihren Weg fortsetzte und an Emma vorbeiging.

//Na klasse...und wo wohnt COrey jetzt??// Jane wandte sich der Frau zu die an ihr vorbei loief und sagte "Entschuldigen Sie bitte, könnten sie mir vielleicht sagen, wo Nick Corey wohnt?"

Unwillkürlich blitzten die Augen der Frau auf. "Corey? Nick Corey?" Sie hatte einen stark indischen Akzent. "Ich... Ich weiß nicht... Corey..."
"Siehst du, ich habe mir deine Worte zu Herzen genommen!", schallte Nicks fröhlich-lachende Stimme herüber. Es folgten ein paar wenige Worte in einer anderen Sprache, ehe er wieder Englisch sprach. "Ist ja gut. Sorry, Mey - und danke nochmal für die Brötchen!" Genüsslich zog er wie vor einigen Monaten schon eines aus der Tüte und führte es zum Mund, um herzhaft in das frittierte Brötchen zu beißen. Er war keine 20 Meter von Jane entfernt, als er aufblickte und mitten in der Bewegung innehielt. Verblüfft blieb er stehen, zog am Brötchen, sodass ein Bissen im Mund blieb und schob diesen Bissen in die Wange. "So schnell hab ich ja jetzt nicht mit Ihnen gerechnet." Er verlangsamte sein Lauftempo und trat nun in normaler Geschwindigkeit neben Jane.
Unauffällig warfen sich er und die junge Frau einen flüchtigen Blick zu, woraufhin sich diese eilig davon machte.
Dann blickte Nick auf die Uhr. "Oh, zwanzig nach... Hat mein Kaffee wohl doch etwas lange gebraucht heute. Brötchen?", fügte er hinzu und blickte auf, während er Jane die Brötchentüte hinhielt.

"Danke nein" sagte sie nur und verschränkte die Arme "Hier wohnen sie also? WIe...wissen sie was ich will es eigentlich gar nicht wissen...können wir gehen?" sagte sie

Nick, genüsslich kauend, grinste und zuckte mit den Schultern. "Ihr Wunsch sei mir Befehl, Boss."
Und so verließen sie die Pineapple Street 44 und traten auf die Straße.
"Übrigens... Ich weiß, wer der Holländer ist", sagte er und versuchte, es so beiläufig wie nur möglich klingen zu lassen, doch ein triumphierender Unterton schwang noch immer mit.

Jane hob die Augenbrauen "Ach wirklich? Und wer ist es?" sie stiegen in ihren Wagen und Jane fuhr los

"Curtis Hagen. Einer der besten Kunstrestauratoren der Welt, hat aber mit eigenen Bildern nie Erfolg gehabt. Seine Spezialität sind Goya-Restaurierungen. Und darum geht's hier auch: Er will sich damit etwas beweisen. Der Victory Bond ist ein Meisterwerk, den hätte auch ich signiert. Hagen restauriert gerade eine Kirche in der 3rd Street, das liegt sowieso auf unser'm Weg..."

"SIgniert?" fragte Jane irritiert "Was heißt hier signiert?"

Mit gerunzelter Stirn blickte er sie verwirrt an. "Wie signiert? Signiert halt... Kleines Kürzel, vorzugsweise rechts oder links unten. Ich vermute aber stark, Hagen hat es nicht derart... auffällig gemacht. Es muss irgendwo versteckt sein. Also... kurze Haltestelle in der 3rd Street?"

Jane warf ihm nur einen skeptischen BLick zu "Und wiso sind sie sich so sicher, dass es Hagen ist? Ich habe noch nie von dem Mann gehört"

"Sie haben noch nie etwas von ihm gehört, weil Sie nur die Kriminellen kennen, die sich erwischen lassen. Sie kennen bloß die zweite Liga."

Plötzlich musste Jane grinsen und blickte ihn von der Seite an "und was genau sagt das nun über Sie aus...?"

Nick blickte sie an. „Dass es auch Ausnahmen von der Regel gibt. Also... fahren wir in die 3rd Street?"

"Achso..." Jane seufzte und setzte dann den BLinker "Na fein" sie fuhr von der von Corey genannten Adresse und parkte dort ihren Wagen "EIne Kirsche? Wirklich Corey?"

"Wie gesagt... Restaurationsarbeiten in einer Kirche. Kann ich was dafür? Nein, also, worauf warten Sie noch?" Er stieg aus und wartete, bis Jane neben ihm auftauchte. Gemeinsam betraten Sie die Kirche. Es war eine kleine, hübsche Kirche.
"Es tut mir Leid, aber die Kirche ist aufgrund von Restaurierungsarbeiten geschlossen."
Jane und Nick machten bereits Anstalten, wieder zu gehen, als Nick innehielt und sagte: "Kann ich vielleicht einen Moment mit ihm reden?" Janes Augen wurden schmal, doch sie nickte langsam. Dann wandte Nick sich an den Pastor und zog ihn etwas zur Seite. "Pater, nur einen Moment... Wissen Sie, Pater", begann er so leise, dass Janes nicht hören konnte. "Meinem Boss hier lastet ein großes Problem auf der Seele. Sie ist in einer Beziehung, in einer glücklichen Beziehung, aber... Es gibt da jemanden auf ihrer Arbeit, der ist unglaublich attraktiv. Und dieser junge Mann ist... ist wirklich die Verführung in Person. Sie war oft versucht... mehr als versucht! Ich kenne Einzelheiten."
"Vielen jungen Frauen geht das heutzutage so..."
"Genau! Und ich möchte ihr ins Gewissen reden, bevor sie ihr ganzes Leben wegwirft... Sie hat viele Fehler, sehr viele Fehler, ich will gar nichts beschönigen. Sie hat einige Sünden begannen, aber... sie ist auch ein tiefgläubiger Mensch." Vielsagend und mitfühlend nickte er, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
Der Pastor drehte sich etwas um und betrachtete Jane verstehend. Dann wandte er sich wieder Nick zu, als dieser weitersprach. "Ich weiß, dass meine Worte hier auf fruchtbaren Boden fallen werden."
Der Pastor zögerte, nickte dann aber. "In Ordnung. Fünf Minuten."
"Danke, ich danke Ihnen! Vielen Dank, Vater."
Nick ging wieder zu Jane und bedeutete ihr mit einem Blick, ihm zum Gemälde zu folgen. "Entschuldigung. Wir haben fünf Minuten."

"In Ordnung" sagte Jane mit gerunzelter Stirn aber dann fiehl ihr BLick auf den Mann, der gerade dabei war ein altes Wandgemälde zu restaurieren "Also das ist Hagen ja?"

Er nickte. "Das ist Hagen."
Als sie nähertraten, hielt Hagen inne und wandte sich um. Seine Blick wanderte zunächst bei Nick von oben bis unten, dann bei Jane. Er legte sein Werkzeug beiseite und kam auf die beiden zu.
Nick lächelte, für das geschulte Auge war zu erkennen, dass es kein echtes war, und reichte ihm die Hand.
"Tut mir Leid, aber Kunstfälschern gebe ich nicht die Hand."
Nicks Lächeln zuckte für den Bruchteil einer Sekunde. Langsam zog er seine Hand zurück. "Ich wurde nie wegen Kunstfälschung verhaftet."
"Nicht verhaftet. Aber ich weiß, dass Sie als Kunstfälscher über eine bemerkenswerte Reputation verfügen. Sie können sich vorstellen, dass ich über Ihren Besuch nicht sehr erfreut bin. Und... Sie sind...?", fragte er an Jane gewandt.

"Ich?...ich bin nur eine...Freundin" sagte sie und blickte ihn abschwätzend an
"Tja Freundin...unserer Kirche ist aber geschlossen wenn ich sie also bitten dürfte..." Jane die ihn immer noch prüfend anblickte, nickte aber und drehte sich um. Gemeinsam lief sie mit COrey wieder durch die Kirch in RIchtung Ausgang

Nick lief neben Jane Richtung Ausgang, als sie an dem Pater vorbeikamen. "Folgen Sie Ihrem Glauben, meine Tochter, nicht der Fleicheslust."