Holy Alliance ~ Privi mit Lissy und Mimmy-chan *_*

Kurz brummte Nijara zur Antwort. "Soße und Brot reicht mir..." Um es zu unterstreichen, tunkte sie wieder ein Stück hinein und biss davon ab. Erst jetzt viel ihr auf, dass dieses Miststück von Magd ihr ein ziemlich trockenes Stück gebracht hatte. Die Soße half zwar es aufzuweichen, dennoch. Miststück. //Apropos..//
"Wo steckt eigentlich Aryana?"

Schon wieder unterwegs? Die junge Albin wusste nicht recht, was sie davon halten sollte. Im Grunde war das aber recht praktisch für sie. So hatte sie genügend Zeit, sich mit Amarth zu beschäftigen, immerhin vertraute dieser ihr in gewisser Weise. //Zumindest hasst er mich nicht.//
Der Elb setzte sich neben sie und Nijara sog prüfend die Luft durch die Nase. "Jaa, das ist ok. Das Fleisch riecht hier nur irgendwie... gammelig." So etwas mochte sie gar nicht.

Sie hob den Kopf und blickte ihn leicht entrüstet an. "Du warst bei mi-" Doch dann unterbrach sie sich selbst, immerhin hatte er sie in ihrer Unterwäsche nicht sehen können. "Hab ich nicht mitbekommen. Bin ziemlich schnell eingeschlafen." Irgendwie war es ihr trotzdem unangenehm, normalerweise konnte sie sich ohne Probleme verteidigen, aber gestern war sie so zu gewesen, dass sie nichts mitbekommen hätte. Sie wäre völlig hilflos gewesen. //Das bedeutet, dass meine Zimmertür die ganze Zeit unabgeschlossen war.. Verdammt!// Um der unangenehmen Situation zu entfliehen, griff sie nach dem angebotenen Brot. "Danke, meines ist ziemlich trocken. Sollen wir uns gleich auf die Suche nach Aryana machen oder hier bleiben? Ihr wollt sicher bald weiter."

Kaum hatte Aryana den Raum betreten, wandte sie sich wieder ihrem Essen zu. Es ging ihr mittlerweile etwas besser, Kopfschmerzen hatte sie jedoch immer noch. Und sich mit der zu unterhalten würde ihr ganz bestimmt nicht helfen.
"Ich glaube, Wey könnte noch ein paar neue Kleidungsstücke gebrauchen."
Nijara merkte wieder auf. Stimmt, jetzt wo er es erwähnte... Sie war immer noch ziemlich dreckig und zerschlissen, die Wunde am Bein und am Arm blutig. //BLUTIG!!// Sich nach außen hin ihr entsetzten nicht anmerken lassend, schielte sie nach unten. Albae hatten schwarzes Blut, ihr größtes Erkennungsmerkmal. Wenn einer das jetzt sieht, wäre sie verloren. Wie hatte sie nur so unaufmerksam sein können! Innerlich dankte sie Tion über alles, dass der Elb blind war. So hatte sie noch Zeit und Handlungsraum, bevor ihre Tarnung aufflog. "Ich werd noch mal kurz nach oben gehen und mich etwas waschen. Meine Sachen sind voller Erde." Noch etwas, wofür sie dankbar war. Der Schlamm hatte vieles vom dunklen Blut verschluckt. Also stand sie schnell auf, und ging, ohne Aryana eines Blickes zu würdigen, in ihr Zimmer, wo sie gleich die Wasserschale ansteuerte, sie hochhob und zum Tisch trug. Dort angekommen, zog sie sich aus. //Die Tür!// Eilig tapste sie noch zu ihr und schloss sie ab. All die Jahre war es für sie zur Selbstverständlichkeit geworden, dass andere das für sie taten. Das musste sie sich schnell abgewöhnen. Erst nachdem sie sich sicher war, dass keiner sie öffnen konnte, ging sie zurück zum Tisch und entledigte sich ihrer restlichen Kleidung, die sie jetzt in die Wasserschale tauchte und darin wusch. Das Blut war schon leicht eingetrocknet, ließ sich dank der Beschaffenheit des Stoffes aber zum Glück schnell auswaschen. //Das wäre schon mal erledigt.// Gerade setzte sie an, die Sachen kräftig auszuwringen, als sie sie mit einem leisen Aufschrei wieder fallen lies. Noch etwas, was sie vergessen hatte. Ihre Armverletzung. Nijara musste sie Wunde nicht erst säubern, um zu sehen, dass sie wirklich schlimm aussah. Der Wundrand hatte sich entzündet und die Venen grünlich verfärbt. Das Gift begann sich auszubreiten. //Ich werde sterben...// An einer verdammten Vergiftung! Doch bis dahin musste sie so viel wie möglich herausfinden. Das würde ihr dann zwar nichts mehr nützen, doch vielleicht würden sie dann ihren Namen säubern und ihr ein anständiges Begräbnis bereiten. Dann hätte sie wenigstens im Tod ihren Frieden...
Eilig schüttelte sie ihren Kopf, um so die Gedanken loszuwerden. //Konzentrier dich jetzt erst mal auf den Moment. Um deinen Tod kannst du dir auch nachher noch Gedanken machen.// Vorsichtig begann sie sie zu säubern, musste jedoch bei jeder Berührung leicht aufkeuchen. //Nadel und Faden..// Gab es hier nicht. Also ein improvisorischer Verband. Schnell hatte sie sich für das Bettlacken entschieden, schnitt es mit ihrem Messer in Streifen und wickelte es um ihren Arm. //Mein Bein auch noch..// Also auch noch kurz auswaschen und verbinden. Dort hatte sie aber Glück gehabt, die Beinwunde von Aryana schmerzte zwar, verheilte aber recht gut.

Als Nijara vorsichtig nach unten ging, war Aryana wieder verschwunden, Amarth saß jedoch immer noch da. Stirnrunzelnt betrachtete sie ihn. "Wie kannst du das nur essen?" Zum Hungerstillen war es noch ok, aber mehr würde sie nicht in sich reinquetschen. "Wo ist Aryana hin?", fragte sie und setzte sich neben ihn. Die Magd war gerade dabei, eines der Fenster zu öffnen, die Albin hielt sie jedoch davon ab, indem sie ihr einen mörderischen Blick zuwarf, der sie zum Flüchten brachte. Ihre Kleidung war noch sehr nass, sie wollte nicht wegen eines geöffneten Fensters noch eine Erkältung oder so bekommen. "Was mich angeht. Gib mir etwas zum Flicken und dann reicht es. Ich brauch keine neuen Kleider."

"Ach was, es geht schon. Ich bin Kälte gewohnt." Doch da Amarth nicht den Eindruck machte, in diesem Thema aufzugeben, nickte sie langsam. "Also gut, Kleidung gegen Massage." So würde sie auch um den unnötigen Körperkontakt rumkommen, der ihr jetzt so langsam Sorge bereitet hatte. "Aber viel brauche ich wirklich nicht, ich will keine Schulden haben."

Sie folgte ihm. "Hey, was die Flaschen angeht, hast du sauber verloren, nichts damit Schulden." Doch da sie wusste, dass er dies nur als Scherz meinte, ging sie nicht weiter darauf ein uns sagte es selbst mit einem leichten Lächeln. Draußen angekommen, wandte sie sich zu den Stallungen, wo Aryana mit Amarth stand.

Schweigend folgte sie ihm und sah sich um. Mit einem Blinden nach Kleidung suchen.. Hatte irgendwie was. Als sie den Markt erreichten, verzog sie dann aber den Mund. Alles voller Leute, überall Gedrängel, Frauen, die ihre Einkäufe erledigen mussten, Kinder, die Ausschau nach leichter Beute machten und die Händler, die laut brüllend ihre Ware anpriesen. Kurz warf sie ihm einen nachdenklichen Seitenblick zu. Sollte sie sich wieder unterhacken? Bei dem Gedrängel eigentlich ganz ratsam, aber das überließ sie ihm. Stattdessen wandte sie ihre Aufmerksamkeit den Kleidungsständen zu. Die meisten verkauften nur Stoffe, das brauchte sie nicht. Schließlich konnte sie zwischen der Masse einen kleinen Stand ausmachen, der Kleidung für weibliche und männliche Krieger verkaufte. //Perfekt~//

Prüfend begutachtete sie ihn, nahm ihn dann entgegen und zog ihn über. Er passte und durch die Schnüre im Rücken konnte man ihn noch etwas besser einstellen. "Haben Sie vielleicht auch etwas in der Art, was ich gerade anhabe?" Auch wenn es etwas kälter war, zu viel Stoff empfand sie als störend. Es schränkte sie ein und machte sie langsamer. Entweder so oder eine Rüstung und die konnte sie ja wohl kaum hier mitschleppen. Tatsächlich ließ sich so etwas in seiner Auswahl finden und nach kurzer Zeit hatte er für sie einen kurzen Rock mit passendem, ebenfalls kurzem Oberteil herausgelegt. "Ich würde ihnen diese Ärmel hier empfehlen.", sagte und reichte ihr diese entgegen. "Man kann sie fest schnüren und sie halten gut warm." Prüfend nahm sie sie entgegen. Ja, sie waren wirklich recht hübsch. Ein bisschen Eitelkeit dürfte sie sich ja wohl erlauben. "Haben Sie vielleicht eine Möglichkeit, wo ich die Sachen anprobieren könnte?", fragte sie und der Verkäufer nickte eifrig, in der Hoffnung, ein gutes Geschäft machen zu können. "Natürlich, Lady. Einfach hier herein, keine Sorge, es ist sicher." "Das will ich aber auch hoffen..." Sie hatte es mit Spaß in der Stimme gesagt, dennoch dem Verkäufer den Griff ihres Dolches gezeigt, man konnte nie wissen.
Während sie sich in der kleinen Kammer umzog, vorher noch jedes Guckloch versperrt hatte, wandte sich der Verkäufer an Amarth. "Und sie, mein Herr? Dürfte ich ihnen vielleicht auch etwas anbieten? Vielleicht einen passenden Mantel zu dem ihrer wirklich sehr hübschen Begleiterin?"

Als sie fertig war, trat sie heraus und wurde sofort vom Verkäufer mit Komplimenten überschüttet. Da in der Ankleide kein Spiegel vorhanden war, konnte sie es nicht ganz Nachvollziehen. "Wie viel würde es denn kosten?", fragte sie, da sie immerhin vorhatte, es dem Elben zurückzuzahlen. "Zusammen mit den Handschuhen... 23 Goldmünzen."

Schnell war der Eifer des Verläufers geweckt. "Sehen sie sich die herrliche Farbe des Oberteiles an, mein Herr. Der weiche Stoff. Ich gebe es Euch für 20." Nijara blickte an sich herunter. Der Stoff war wirklich sehr gut. Und die Farbe... Eine Art rosa oder lila. Für den Wald nicht direkt geeignet, dennoch recht hübsch. Es passte angenehm zu ihren schwarzen Haaren.
Da es doch noch relativ warm warm zog sie den Mantel aus. Sofort huschte der Blick des Verkäufers auf ihren Körper, er entdeckte die Narben. Irgendwie schien ihn das nervös zu machen. //Gut so..//, dachte sie grinsend.

"I-ihr seit... Ich bitte vielmals um Verzeihung, mein Herr, es tut mir so leid!" Eigentlich waren 15 Münzen für die Stücke zu wenig, da er jedoch nun Angst bekam, dass sein Geschäft doch flöten ging, willigte er ein. "Ihr habt recht, 15 Münzen sind ein guter Preis. Soll ich es Ihnen einpacken?" Oho, wie aufmerksam er doch plötzlich war.. Doch Nijara schüttelte den Kopf. "Nein danke, ich behalte sie an."

"Du hast ihm doch noch mehr gegeben?", fragte sie überrascht und suchte sich ihren Weg durch die Menge. Dabei blieb sie aber dicht an seiner Seite, damit er sich orientieren konnte. "Nein, bis auf meine Kleidung war soweit alles in Ordnung... Verlassen wir jetzt die Stadt?" Wobei... Waffen wären eigentlich nicht schlecht. Ein vernünftiges Schwert. Doch wenn sie sich so die Waffen der Wachen ansah, hatte sie hier wohl kein Glück. Wenn selbst die schon so schlechtes Material hatten, konnten die Schmiede hier nicht so gut sein. Plötzlich stieß einer der Passanten sie an und ihr Arm wurde zwischen ihr und der Mauer eingeklemmt, Ohne es zu wollen, keuchte sie heftig auf vor Schmerz. //Verdammter Scheißkerl!// Hatte sich noch nicht mal entschuldigt. Blutete es? Nein, sie konnte nichts spüren. Ein Glück gehabt. Hoffentlich hatte der Elb das nicht mitbekommen, der Kerl hatte viel zu gute Ohren.