Holy Alliance ~ Privi mit Lissy und Mimmy-chan *_*

Grinsed nickte er. "Ja. Weißt du... das ist so eine kleine Macke von mir. Ich handel gern, achte aber immer darauf, dass die Händler noch einen gerechten Preis für ihre Waren bekommen. Und nun ja... manchmal zieh ich sie auch gern ein bisschen damit auf." Er lachte leise. "Selbst 20 wären noch ein angemessener Preis gewesen für ihn. So gänzlich wollte ich ihn dann nicht mit seinem ganzen Gewicht über den Tisch ziehen", fügte er grinsend hinzu und spielte auf die Beleibtheit des Mannes an - obwohl er ihn nicht gesehen hatte.
Ein Keuchen ließ ihn aufhorchen und er wirbelte zu Nijara herum. "Alles in Ordnung mit dir?" Instinktiv trat er einen Schritt auf sie zu. Er stand nun ganz dicht vor ihr, während sie zwischen ihm und der Wand direkt hinter ihr stand. Behutsam legte er eine Hand auf ihren Ellbogen und die andere unter ihr Handgelenk. Sanft hob er ihren Arm. "Pass das nächste Mal auf, wo du hinläufst!", brüllte er dem Passanten noch hinterher, sodass die Herumstehenden ihn erschrocken ansahen.

(Haaalt, stop! So nicht! *an wien denken und breit grinsen muss*)

"Warte." Er hielt sie zurück. "Wie du weißt, sehe ich die Wunde nicht, aber... ich spüre, dass sich das jemand Fachkundiges einmal ansehen sollte." Er ließ seine Hand an ihrem Ellbogen und legte die andere in Luft über die Wunde. Einen Moment konzentrierte er sich, ehe er sie gänzlich los lasse. "Du hast Recht. Wir sollten zu Aryana. Sie muss sich das unbedingt einmal angucken."

"Recht frisch?" Seine Stimme war sarkastisch, ebenso wie sein Blick, den er in ihre Richtung warf. "Dann hat sie sich aber ziemlich schnell entzündet. Die Entzündung sitzt tief und ist ziemlich heftig. Das muss dringend behandelt werden."

Es dauerte nicht allzu lange, ehe sie die Stallungen wieder erreichten. Aryana stand bereits wieder dort, diesmal in Begleitung eines jungen, gut durchtrainierten Mannes, dessen längeres, braunes Haar wirr ins Gesicht fiel. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er Amarth erblickte. Dieser bemerkte dessen Anwesenheit und lächelte ebenfalls. Die beiden Männer traten sich gegenüber und legten sich gegenseitig eine Hand auf die Schultern.
"Amarth."
"Émaêlm."
Dann erblickte der junge Krieger Nijara. Er trat einen Schritt zur Seite, verbeugte sich leicht, während er ihre Hand ergriff und ihre Hand leicht küsste. "My Lady..." Er lächelte sie schief an.

"Da seid ihr ja", schaltete sich Aryana ein.
Émaêlm trat einen Schritt zurück und sah zu Amarth. "Ich hab von euren Plänen gehört... beziehungsweise deinem Vorhaben..." Er brach ab und betrachtete Amarth schweigend. "Es ist gefährlich."
Amarth lächelte ihn überheblich an, während er Afram den Sattel umlegte. "Du weißt doch: Ich liebe die Gefahr." Vielsagend und breit grinsend hob er die Augenbrauen in die Höhe.
Sein alter Freund schüttelte leise lachend den Kopf und nahm Aryanas Gepäck ab, welches er an dem Sattel befestigte. "Das tust du, alter Freund. Das tust du..."
Sie grinsten sich gegenseitig breit über den Rumpf des Pferdes hinweg an, ehe Amarth sich an Aryana wandte.
"Du musst dir unbedingt Weys Arm anschauen. Eine Wunde hat sich böse entzündet."

Aryana nickte. "Das würde ich auch sagen." Sie warf Nijara einen flüchtigen Blick zu. "Wir sollten erst einmal aus der Stadt raus."
Émaêlm nickte zustimmend. "So gern ich euch auch hier habe: ihr solltet euch auf den Weg machen. In den Süden ist es noch ein langer Weg..." Er warf Amarth einen kurzen, skeptischen Blick zu. Ihm gefiel das Vorhaben seines Freundes ganz und gar nicht.
Aryana band unterdessen die Zügel los. Émaêlm vergewisserte sich kurz, ob das Gepäck fest genug war. Dann trat er zu Amarth und zog ihn etwas abseits. "Hör mal...", begann er langsam und mit gedämpfter Stimme.
Amarth horchte auf. Er ahnte, worauf er anspielte.
"Ich kann es ja verstehen. Wirklich! Ich glaube dir, dass du dir nichts sehnlicher wünschst als das, aber..." Er wurde immer leiser. "Es ist gefährlich, das weißt du. Es ist sehr gefährlich. Wenn du es nicht schaffst, dann... bringst du nicht nur dich in Gefahr. Auch Wey und Aryana wird er dann keinen Halt machen."
"Ich weiß", antwortete Amarth und schien tatsächlich fast ein wenig bedrückt zu sein.
"Und du weißt, was es bedeutet, wenn er einwilligt... du musst dein altes Leben aufgeben und deiner Bestimmung folgen."
Amarth seufzte ergeben. "Ob ich es nun tue oder nicht... eines Tages wird das ganze Land untergehen und mein Geschlecht mit ihm. Als Verräter. Das... kann und will ich nicht."
Émaêlm nickte verständnisvoll. "Pass einfach auf dich auf, ja?"
Amarth lächelte leicht und nickte. "Das werde ich."

Sie verabschiedeten sich Émaêlm und machten sich auf in Richtung der Stadttore.
Die Sonne prallte unnatürlich warm und hell für diese Jahreszeit vom Himmel. Der Boden hingegen war feucht und von Laub bedeckt, als sie sich schweigend auf den Weg gen Süden machten.
Sie waren einige Stunden unterwegs, ehe Amarth vorschlug, eine Rast einzulegen, um Nijaras Wunde zu behandeln.
Und so hielten sie an einer kleinen Waldlichtung. Aryana rutschte von Aframs Rücken herunter und trat zu ihrem Gepäck, aus welchem sie zwei Fläschchen und drei kleine Dosen herauszog. Ohne ein weiteres Wort trat sie zu Nijara, während Amarth einige Äpfel und ein Brot aus ihrem Gepäck nahm.

Aryana warf Nijara einen skeptischen Blick zu, als diese ihren Mantel ablegte und ihr neues Outfit zum Vorschein kam.
Ohne ein weitere Wort zu sagen, legte sie das Brot und die Äpfel auf den Boden.
Amarth trat zu ihr und nahm ihr die kleinen Fläschchen und Dosen ab. Er wandte sich um, ging zu Nijara und kniete sich neben sie. "Dann schauen wir mal, was wir da machen können..." Er tastete eine Flasche ab, legte diese dann beiseite und nahm stattdessen die zweite. Mit seinen langen, eleganten Fingern drehte er sie rasch auf, nahm einen Stofffetzen und tröpfelte die Flüssigkeit darauf. Dann reichte er Nijara den Fetzen. "Reinige die Wunde zunächst damit. Aber Vorsicht, es brennt tierisch."

"Pass auf deine Zähne auf, sonst brechen die gleich noch auseinander", sagte er und spielte damit auf Nijaras Versuch an, den Schmerz zu unterbinden. Er war ihrem Gesicht relativ nahe, grinste sie schief an und zwinkerte ihr zu, während er ihr im Umdrehen mit dem Zeigefinger freundschaftlich auf die Wange schlug (du weißt, wie ich das meine ).
Er betastete die weiteren Fläschchen und Dosen und reichte Nijara eine kleine Dose mit einer eklig gelben, schleimigen Paste. Das Fläschchen nahm er ihr wieder ab und schraubte es sorgfältig zu. "Musst mal gucken, wie du auf die Paste reagierst: Wenn die Schmerzen schlimmer werden, lass es und gib sie mir wieder. Dann brauchst du die andere."

"So soll's sein!" Mit einem aufmunternden Lächeln streckte er seine Hand entgegen, um ihr die Dose wieder abzunehmen. Dabei verschätzte er sich etwas und streckte den Arm mehr als nötig in Nijaras Richtung. Seine große, starke Hand berührte ihre zarte.
Sofort hielt Amarth inne und hielt unwillkürlich den Atem an. Einige Augenblicke blieb er regungslos sitzen und starrte nur in Nijaras Richtung. Dann, ganz plötzlich, nahm er die Dose ab, sammelte die anderen zusammen, während er bereits eilig aufgesprungen war. "Morgen sollte die Wunde schon erträglicher sein", waren seine einzigen Worte, ehe er zu Afram ging, um die Dosen und Fläschchen wieder zu verstauen.

"Wir machen eine kurze Pause, damit ihr euch beide erholen könnt, und dann geht's weiter. Ziel ist es, Toulon vor Einbruch der Nacht zu erreichen. Ob dies tatsächlich möglich ist... müssen wir sehen. Andernfalls schlagen wir in einer der vielen Höhlen im Gebirge ein Lager auf oder wandern die Nacht hindurch." Amarth klang nicht wirklich abweisend. Vielmehr schien er mit seinen Gedanken sonst wo zu sein und rein automatisch eine Antwort geben.

Auch Aryana und Amarth hatten es sich bequem gemacht. Aryana verfiel tatsächlich in einen tiefen Schlaf, während Amarth hingegen nur mit geschlossenen Augen am Baum lehnte. Die Beine hatte er breitbeinig angewickelt. Die Arme lagen auf seinen Knien, die Hände baumelten lustlos in Luft.
Seine Gedanken kreisten um viele Dinge: um ihren Auftrag, um die Verletzung seiner beiden Begleiterinnen. Darum, was ihnen bevorstehen wird, wenn der Auftrag dann tatsächlich eines Tages erfüllt wird. Doch am meisten beunruhigte ihn sein Vorhaben, in den Süden zu reisen. Dabei wünschte er sich nichts sehnlicher als das...
In diesem Moment kamen die Bilder von eben wieder in sein Gedächtnis. Nijara und er, nebeneinandersitzend, sie verarztend. Die Ungezwungenheit, die er verspürt hatte. Die friedliche Harmonie zwischen den beiden, als würden sie sich schon Jahre kennen. Als wäre Nijara Aryana und nicht eine eigentlich wildfremde Frau.
Er spürte ein leichtes, stärker werdendes Kribbeln an seinen Fingern. Dort, wo sich seine und Nijaras Hand berührt hatten. Amarth spürte, wie in seine Gedanken ins Land der Wünsche zogen. Eilig sprang er auf. "Wir müssen weiter!"

Sie liefen weitere zwei Stunden durch das Gebirge. Die Wege waren steinig, mitunter sehr steil, sodass Afram an einigen Stellen Schwierigkeiten hatte, den Weg fortzusetzen.
Die Nacht hatte das Land bereits mit Dunkelheit überzogen, als sie an ein großes Tor kamen.

Das Tor:

"Hier müssen wir nun hinunter..." Amarth nahm Afram bei den Zügeln und strich ihm sanft über die Nüstern. Leise sagte er einige Worte zu ihm, welche Afram mit einem zufriedenen Schnauben erwiderte.
Arya hielt die Hände übereinander und langsam entstand zwischen ihren Händen eine leuchtende Kugel, die sie mit einer sanften Handbewegung von sich schob. Leise schwebte die Kugel vor ihnen in der Luft.

Amarth löste sich von Afram, klopfte ihm auf den Hals und wandte sich dann dem Tor zu. "Solange wir eben brauchen, um einen freiwilligen und todesmutigen Zwerg zu finden", flüsterte Amarth in die kalte Stille hinein, als er an Nijara vorbeiging und sich den Kragen seines Mantels höher schlug.
"Amarth", ermahnte Aryana ihren Freund.
Dieser schenkte seiner Freundin keine weitere Beachtung. Er betrat stattdessen die Höhle, deren Anfang von ihrem Licht erhellt wurde. Sie gab den Blick auf eine steile, schmale Treppe frei, die hinabführte.